Türkei (Südküste) 2000 :
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Die Reise erfolgte vom
5. bis 19.3.2000 gemeinsam mit einer
größeren Gruppe Dresdner Kletterer.
Der Ablauf ist im speziellen Bericht
Klettern in der Türkei
dargestellt. Dort wird auch auf die Besonderheiten
des Kletterns an den Karatasch-Felsen bei Kemer eingegangen.
Hier möchte ich nur noch einige Details zu
zwei Wanderungen ergänzen:
Besteigung des Berges Tahtali
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Der Tahtali erhebt sich
unmittelbar
über der Küste südlich von Kemer und bietet mit seiner
Höhe von 2366m von allen
Seiten ein beeindruckendes Bild. Der Gipfel ist bis
weit in den Mai hinein mit einer dicken Schneehaube
verziert. Oft sind die steilen Hänge vereist und man
braucht für den Aufstieg Steigeisen
oder wenigstens Grödel.
Ein rot-weiß markierter
Wanderweg verbindet die beiden Bergdörfer Beycik
und Gedelme über einen 1800m hohen Sattel. Vom Sattel aus
führt der normale Anstieg auf den Tahtali zunächst über einen
steilen Hang bis auf den Grat und dann in östliche Richtung
bis vor zum Hauptgipfel. Man sollte für diese Wanderung
möglichst einen Schönwettertag wählen. Leider bedeckt sich
aber auch an solchen Tagen der Tahtaligipfel über Mittag
oft mit einer Wolkenkappe, und es empfiehlt sich, zur
Orientierung einen Kompass mitzunehmen. Wichtig ist auch
eine Schutzbrille gegen das UV-Licht.
Man kann sich die anstrengende
Wanderung sehr erleichtern, indem man mit dem Auto über das
Dorf Beycik hinaus auf dem markierten Weg bis in etwa 900m
Höhe fährt. Der weitere Weg zum Sattel ist landschaftlich
reizvoll. Je näher man dem Sattel kommt, desto mächtiger
werden die Zedern. Über dem Sattel bieten sich zwei
Möglichkeiten - links über einen felsigen Rücken oder rechts
durch eine schwach ausgeprägte Mulde. Bei guter
Beschaffenheit des Schnees ist die Mulde vorzuziehen.
Normalerweise wird man auf
dem Aufstiegsweg nach Beycik zurückkehren. Dann muss man
lediglich dicht unterm Sattel aufpassen, dass man sich
nicht von einem nach links führenden Pfad verleiten lässt -
er endet als Sackgasse über steilen Wänden. Also an dieser
Stelle gut auf die Markierung achten. Eine reizvolle Variante
ist, vom Sattel in Richtung Gedelme abzusteigen. Der Weg
führt an sagenhaft mächtigen Platanen vorbei. Bis nach
Gedelme ist es sehr weit. Deshalb sollte man ein Auto nach
Yayla Kuzdere beordern, einer kleinen Ansiedlung etwa
8km oberhalb von Gedelme. Günstig lässt sich diese Variante
mit zwei Autos und sich kreuzenden Wandergruppen ausführen.
Für die Planung von
Wanderungen in der Umgebung von Kemer ist übrigens der
Führer "Landschaften der Türkei rund um Antalya" (Reihe
Sunflower) von Brian und Eileen Anderson sehr zu empfehlen
(ISBN 0-948513-61-6). Die Verfasser beschreiben hier u.a.
auch ihren
Versuch, den Tahtali zu besteigen. Leider nicht beschrieben
wird die Wanderung entlang der Küste südlich von
Tekirova.
Küste südlich von Tekirova
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Entlang der Küste südlich
von Tekirova verläuft ein rot-weiß markierter Wanderweg.
Diese Wanderung besteht aus 3 Abschnitten von jeweils
etwa 20 Kilometern Länge, für die man jeweils einen Tag
benötigt. Alle 3 Abschnitte sind relativ anstrengend, denn
sie führen durch ein sehr bewegtes Gelände. Oft läuft man
direkt an der Küste, mitunter muss man aber hoch in das
Küstengebirge, um unwegsame Bereiche der Küste zu umgehen.
Die Markierung ist nicht perfekt, man muss genau achtgeben
und wird trotzdem gelegentliche Irrwege nicht vermeiden
können. Menschen trifft man hier kaum, und wenn man
wirklich einmal einen Ziegenhirten sieht, so kann man
sich auf seine Aussagen zum Weg nicht verlassen. Die
freundlichen Menschen sagen
lieber etwas falsches, anstatt zuzugeben, dass sie sich
auch nicht richtig auskennen.
Der südlichste Abschnitt
führt vom antiken Hafen Melanippe auf der Halbinsel
Chelidonia an einem hochgelegenen Leuchtturm vorbei
zur Bucht von Cavus. Wo der Weg die Bucht erreicht, steht
einladend ein Gasthaus, in dem man bei einem kühlen
Efes-Bier die Anstrengungen schnell vergessen kann.
Der mittlere Abschnitt
führt von Cavus über den Berg Musa Dag (938m) zur
antiken Hafenstadt Olympos. Dieser Abschnitt ist besonders
dürftig markiert. Ob man die Wanderung in der Bucht von
Cavus beginnt oder in Olympos, es fällt schwer, den Anfang
zu finden. In Olympos stießen wir auf die ersten Markierungen
nach langem Suchen direkt an der Nekropole.
Der nördliche Abschnitt
verbindet die Bucht von Olympos mit Tekirova. Auf diesem
Abschnitt findet man besonders schöne Badebuchten. In einer
dieser Buchten stehen die kleinen Hütten von Austernfischern.
Die Fischer sind freundlich, pfeifen ihre gefährlich
aussehenden Hunde zurück und brühen einen köstlichen Tee.
Für alle drei Abschnitte
ist das Transportproblem zu lösen. Günstig sind zwei Autos
und sich kreuzende Wandergruppen.
Zum Vergrößern:
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