Australien West / Tasmanien 2003


     Vom 25.8. bis 5.11.2003 setzte ich zusammen mit meiner Frau Karin die 2001 begonnene Erkundung Australiens fort. In den ersten 7 Wochen umrundeten wir die Westhälfte des Kontinents. Mit einem bei AVIS gemieteten Toyota Corolla (23 Euro je Tag) fuhren wir von Melbourne über Alice Springs, Darwin, Broome nach Perth und über Albany wieder nach Melbourne zurück, insgesamt 18.000 km. Danach flogen wir nach Hobart auf Tasmanien und fuhren (wieder in einem Toyota Corolla) 3 Wochen lang zusammen mit unseren Freunden aus Sydney etwa 3.000 km durch die Gebirge dieser Insel. Wir übernachteten fast immer in einem kleinen Bergzelt, nur 4 mal leisteten wir uns ein festes Dach. Die Campingplätze waren - wie wir das schon von Ostaustralien her kannten - stets gut ausgestattet und preiswert (etwa 10 bis 15 A$). Gelegentlich übernachteten wir kostenfrei in der Wildnis.
      Wir lernten auf unserer Reise fantastische Landschaften kennen. Wie immer hatten wir eine einfache Kletterausrüstung dabei, und obwohl das Klettern diesmal eine relativ untergeordnete Rolle spielte, möchte ich gemäß der Zielsetzung dieser Homepage im Folgenden vor allem die Bergerlebnisse beschreiben :

Mount Conner
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Der Mount Conner erhebt sich etwa 100 km östlich vom Ayers Rock als mächtiger Tafelberg über der Wüste. Vor Jahren hatten Bergfreunde unseres Vereins KVL 51 vergeblich versucht, diesen Recken zu besteigen - Grund für uns, es ebenfalls zu versuchen. Auf einer Piste kamen wir mit dem Auto auf etwa 10 km an den Berg heran. Der anschließende Marsch durch die Wüste beeindruckte uns sehr, aber es war ziemlich heiß und wir erreichten den Fuß des Berges viel später als geplant. Eigenlich war es für einen Aufstieg schon zu spät, denn die Tage hier sind kurz und für eine Übernachtung waren wir nicht ausgerüstet. Doch wer gibt schon gern so nahe vor dem Ziel auf. In der Südseite fanden wir eine Möglichkeit, den Berg ohne Seil zu besteigen. Imponierend die Aussicht vom Gipfel, vor allem nach Süden (Benda Hill, Mt. Robert). Doch für eine längere Gipfelrast fehlte die Zeit. Wir eilten zurück durch die Wüste und erreichten mit dem letzten Tageslicht einen kilometerlangen Felsabbruch, unter dem wir irgendwo unser Auto zurückgelassen hatten. Bei dem schnell schwächer werdenden Licht gelang es uns nicht mehr, einen gefahrlosen Abstieg durch die 20 bis 30 Meter hohen Wände zu finden. Wohl oder übel mussten wir also kurz vor dem Auto im Freien übernachten. Wir krochen ganz eng zusammen, um die Körper warm zu halten. Zunächst ging es uns gut. Wir lauschten auf die fremdartigen nächtlichen Geräusche um uns herum und bestaunten den südlichen Sternhimmel. Doch Wüstennächte können sehr kalt sein, und zu allem Überfluss kam bald ein schneidender Wind auf. Wir begannen zu frieren wie die Schneider. In unserer Not brachen wir von einigen in der Nähe stehenden Sträuchern die Zweige ab (Naturschützer, bitte verzeiht uns), mit denen wir uns zudeckten. Und tatsächlich - unter diesem Berg von Blättern wurde uns wieder warm. Irgendwann ging die lange Nacht zu Ende. Einige Steine waren von Reif überzogen, die Kälte war also wirklich groß. Doch jetzt entfachte die aufgehende Sonne ein zauberhaftes Spiel der Farben über der Wüste, und bald heizte sie uns so sehr ein, dass wir uns auf dem Weg zum Auto schon wieder etwas von der Kälte der Nacht zurückwünschten.
     Einheimische Bergsteiger zeigten sich erstaunt, wenn wir ihnen von unserer Besteigung des Mt. Conner berichteten. Fast jeder Reiseführer enthält ein Foto dieses Berges, aber er wird nur sehr selten bestiegen. Wir sahen keinerlei menschliche Spuren auf dem langen Weg zum Berg, nur Kängurus, wilde Kamele und die vielen seltsamen Kleintiere der Wüste. Man fühlt sich sehr exponiert in solch ungewohnter Umgebung und der Gipfel selbst erschien uns beinahe so spannend wie die sagenhaften Tepuis in Venezuela.

Mt.Conner    Unterm Reisig   

Ayers Rock
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     Am Ayers Rock stellt sich die Frage, ob man den Wunsch der hier seit langem ansässigen Aboriginis vom Stamme der Anangus respektieren sollte, ihren heiligen Berg (sie nennen ihn Uluru) nicht zu besteigen. Meine Antwort ist: Nein. Ich meine, wenn jemand etwas selbst geschaffen hat, etwa ein Haus oder ein Gemüsefeld, ist er berechtigt, andere davon fernzuhalten. Aber darüber hinaus ist die Erde, ist die Natur für alle Menschen da, und es muss schon sehr triftige Gründe geben, um für Teile der Natur den Zutritt zu verwehren.
Es mag ja sein, dass die Aboriginis schon sehr lange den Ayers Rock als Heiligtum verehren. Aber für Bergsteiger sind Berge auch immer etwas Heiliges, die Besteigung eines Berges ist für sie eine heilige Handlung - mehr oder weniger ausgeprägt. Ich beobachtete die Menschen, die mit uns auf den Ayers Rock stiegen. Für viele war es offensichtlich eine völlig neue Erfahrung, an einem so hohen Fels zu klettern. Es war ihnen anzusehen, wie beeindruckt sie waren, wie sehr sie sich konzentrieren mussten. Auch auf dem Gipfel gab es keinen lauten Übermut, ganz still wurde diese große Stunde genossen. Sicher haben sie alle einen großen Gewinn ins Tal getragen, vielleicht den größten ihres Urlaubs überhaupt.
     Jeden Tag steigen viele Menschen auf den Ayers Rock, an manchen Tagen mehr als 100. Aber wir sahen kein weggeworfenes Papier, keinen einzigen in den Felsen geritzten Buchstaben. Es schien uns, dass dieser Berg alle Menschen besser macht, die unten bleibenden, aber auch die hinaufsteigenden. Aboriginis und andachtsvolle Besteiger sollten sich auch künftig den Uluru - Ayers Rock teilen. Die Besteiger sollten dabei ausschließlich die mit einer Kette versehene Route benutzen, denn das schützt den Berg und gibt dem Aufstieg den angemessenen Charakter einer Wallfahrt.

Ayers Rock - Kette    Ayers Rock - am Gipfel    Stolze Japanerinnen

Olgas
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Die etwa 30 Felskuppeln der Olgas liegen etwa 40 km westlich des Ayers Rocks. Viele dieser Kuppeln würden sich hervorragend als Kletterziele eignen. Sie sind bis zu 350 Meter hoch, ihr Konglomeratgestein ähnelt dem von Meteora oder Montserrat. Aboriginis (weniger als 70 leben im weiten Umfeld von Ayers Rock und Olgas) und Nationalparkverwaltung wünschen nicht, dass in den Olgas geklettert wird, obwohl diese den Aboriginis weit weniger heilig sind, als der Ayers Rock. Der Wunsch wird offenbar allgemein respektiert. Wir sahen auf unserer Wanderung durch den Nordosten des Gebirges keine Kletterer, auch keine Haken oder dergleichen an den Felswänden. Vielleicht gelingt es der australischen Bergsteigergemeinde irgendwann, die Olgas auch als Klettergebiet zu erschließen. Die roten Riesenwände versprechen fantastische Klettererlebnisse.

Olga - Kletterversuch    Olga - Hauptgipfel    Olga - Berg im Osten

Macdonnells
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Westlich und östlich von Alice Springs erstreckt sich ein 150 km langer Felskamm. Dieser Kamm wird an mehreren Stellen von Flüssen durchbrochen. Die senkrechten Wände der Canyons bestehen aus rotem Quarzitgestein, dass sich hervorragend zum Klettern eignet. Wir kletterten am Emily Gap eine ca. 100 m hohe Wand (V). Es gab keine Haken, aber Knotenschlingen und Friends sorgten ausreichend für Sicherheit. Besonders eindrucksvoll die exotische Umgebung, Schwärme von rosa Kakadus, verwegen über die Felsenriffs springende Kängurus. Als uns mittags etwas warm wurde, fanden wir im glasklaren Wasser des Flusses die gewünschte Abkühlung.

Macdonnells - Simpsons Gap    Macdonnells - Big Hole    Devil's Mables

Kakadupark
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Im Kakadupark gibt es viele eindrucksvolle Felsgebilde, und die Verlockung, sie zu besteigen, ist groß. Doch die feuchtheiße Luft, der oft schwierige Zugang und vor allem die vielen Fliegen drosseln die Aktivität auf ein Minimum. Wandern geht gerade noch, da hat man die Hände frei zur Abwehr der Fliegen, aber beim Klettern ist man diesen Quälgeistern schutzlos ausgeliefert. So beschränkten wir uns meistens darauf, beim Bad in einem Pool mit kühlem Gebirgswasser (davon gibt es hier erfreulich viele) die Wände über uns theoretisch zu klettern. Auch in der weiteren Umgebung des Kakaduparks, z.B. in der Katherine Gorge, in der Umbrawarra Gorge, im riesigen Gebiet der Kimberleys und sogar im weit im Süden liegenden Kalbarri-Nationalpark, verleideten uns die Fliegen jede Freude am Klettern. Falls aber die verd... Fliegen aus irgendeinem Grund einmal aussterben sollten, wird die Region für Kletterer hochattraktiv.

Gunlom Falls    Nourlangi Rock    Big Shelter    wie Bielatal    Felskopf    wie Tissa    Umbrawarra Gorge    Windjana Gorge - Wächter    Windjana Gorge - Roter Turm    Winjana Gorge - Kalkriff

Bungle Bungle
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Die berühmten Bienenkorbberge Bungle Bungle sind nur mit einem Geländewagen zu erreichen. Wir ließen uns daher mit einem kleinen Hubschrauber über das Gebirge fliegen. Das ist nicht gerade billig (220 A$ je Person), aber der 45 min-Flug wurde zum absoluten Höhepunkt des Urlaubs. Wir sahen fantastische Bilder einer Gebirgslandschaft, die wir wohl niemals vergessen werden. Zum Klettern sind die Bienenkörbe nicht geeignet, aber ein Streifzug durch diese Landschaft mit ihren tief eingechnittenen Schlüchten wird mit Sicherheit zum großen Abenteuer.

Bungle Bungle    Bungle Bungle    Bungle Bungle

Karijini Park
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Karijini (sprich Karidschi'ni) ist ein bewaldetes Hochplateau, in das Flüsse tiefe Schlüchte hineingefräst haben. Größer können die Kontraste nicht sein. Oben am Schluchtrand sengende Hitze, unten auf dem Grund nur dämmriges Licht. Anspruchsvolle markierte Wege mit Kletterstellen bis zum Schwierigkeitsgrad III führen direkt über dem eiskalten Wasser des Flusses entlang, mitunter muss man kleine Seen schwimmend durchqueren.  

Kalamina Gorge    Hancock Gorge

Pinnacles
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Die Pinnacles sind in allen Reiseführern abgebildet, aber die Fotos liefern nur ein schwaches Abbild der Wirklichkeit. Felsfreunde dürfen keinesfalls verpassen, sich dieses Wunder selbst anzusehen. Besonders eindrucksvoll erscheinen die kleinen Felsnadeln (keine ist höher als 6 Meter) im warmen Licht der Abendsonne. Es sind unendlich viele, in Gruppen angeordnet auf einem riesigen Areal. Sie erscheinen uns wie Dolomitengipfel im Liliputformat, klein aber in fantastischer Formenvielfalt. Einfach toll, was die Erosion hier geleistet hat.

Pinnacles    Pinnacles    Pinnacles

Willyabrup
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Das Klettergebiet Willyabrup liegt direkt am Meer, etwa 250 km südlich von Perth, genauer gesagt etwa 30 km südlich vom Cape Naturaliste. Geologisch geht es hier etwas durcheinander, die etw 30 Meter hohen Wände bestehen aus Granit, aber in der Einstiegszone findet man auch Kalkstein und vulkanischen Tuff. Die Schwierigkeit der Wege reicht von III bis IX, also jeder findet hier sein Brot. Und das in einer einzigartig schönen Landschaft.

Willyabrup - Kletterschule    Willyabrup - Riss    Gloucester Tree

Albany
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Vor Albany befinden sich prächtige Steilküsten. Der blitzsaubere Granit bietet hervorragende Klettermöglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden. Das Klettern direkt über dem bewegten Meer ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Die bedeutendsten Wege führen auf den kuppelförmigen Peak Head. Wir kletterten Lizard Left (V), die wirklich bedeutenden Wege rechts davon, 100 Meter lang und direkt über dem Meer (z.B. der Superweg Baylac Direct ,VI+ ) waren für uns leider viel zu schwer. Leider misslangen unsere eigenen Fotos vom Peak Head durch einen dummen Fehler, aber im Bildband von Carter (**) sieht man, wie schön dieser Berg ist.

Lovely Dog    Peak Head

Stirling Ranges und Porongurup
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     An den Bergen der Stirling Ranges gibt es einige hohe Felsabbrüche, durch die Kletterwege führen. Bis zu 300m hoch sind die Wände am Bluff Knoll. Uns waren sie zu lang, aber der Wanderweg auf diesen höchsten Berg des Gebirges erwies sich als einmalig schön. Geklettert sind wir den Weg Leviticus Direct (IV+, 92m) auf den Talyuberlup, eine teils überhängende Kante auf einen berühmten Aussichtsberg.
     Etwa 25 km südlich der Stirling Ranges liegt das Porongurup-Gebirge. Hier sahen wir einen wundervollen Granitdom, den 300m hohen Gibraltar Rock. In der Talseite führen lange Reibungswege zum Gipfel. Den leichtesten davon hätten wir gern probiert, aber der Fels war nach einer Regennacht zu feucht. So kletterten wir nur einen kurzen Weg in der Bergseite. Wie vom Peak Head gingen leider auch die Fotos vom Gibraltar Rock verloren - sicher waren es die besten vom ganzen Urlaub.

Talyuberlup

Peak Charles
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Beinahe hätten wir diesen imposanten Granitberg verpasst. Am Beginn der 50 km langen Gravel Road, die zum Peak Charles führt, stand ein Sperrschild, da die Straße überflutet sei. Ein sechster Sinn riet uns, es dennoch zu versuchen. Und siehe da, wir erreichten den Berg. Eine wasserführende Senke war auch mit unserem Normalauto passierbar. Der Berg ist wundervoll rot und orange gefärbt. Die Kletterwege in der Ostwand sind bis zu 300m lang. Wir wanderten auf dem Normalweg bis auf eine Terrasse in der Nordseite. Hier sahen wir einen feinen Riss, der durch eine geneigte Wand zum Gipfel führte (IV, 100m). Im Kletterführer "Western Australia" stand dieser Anstieg nicht, es gab auch keine Haken. Vermutlich war er den Lokals zu leicht und erst wir erlösten den in unseren Augen wunderschönen Weg aus seinem Dornröschenschlaf. Mit Friends lässt er sich perfekt absichern.

Peak Charles    Peak Charles - unser Riss    Frenchmans Cap


T A S M A N I E N :
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Mount Wellington
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Der Mount Wellington erhebt sich mehr als 1000m über Tasmaniens Hauptstadt Hobart. Ein mächtiger Felswall umgürtet den Gipfel, die sogenannten Orgelpfeifen. Der Fels besteht aus vulkanischem Dolorit, einer auf Tasmanien weitverbreiteten Gesteinsart, die sich ausgezeichnet zum Klettern eignet. Dolorit ist wie Basalt säulenartig strukturiert, hat aber eine rauhe, griffige Oberfläche wie Sandstein. Unser Freund Colin Gale aus Sydney kennt sich am Mt. Wellington hervorragend aus, wie auch in den anderen Klettergebieten Tasmaniens. In den Orgelpfeifen konnten wir zwei herrliche Wege bei ihm nachsteigen. Das Wetter war ziemlich rauh, manchmal gabs einen Schneeschauer. Aber kurz darauf schien wieder die Sonne und wir genossen den herrlichen Tiefblick auf Hobart und hinaus aufs Meer. Dieses wechselhafte Wetter ist typisch für den Wolkenfänger Mt. Wellington.

Mt.Wellington - Pinnacle    Mt.Wellington - an Organ

Ben Lomond
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Ben Lomond ist ein riesiger Tafelberg. Die Südseite weist gewaltige Steilwände auf, aber der Zugang zu ihnen ist lang und anstrengend. Für das Klettern erschlossen ist vor allem die NO-Seite. Hier sind die Wände zwar nur 150m hoch, aber man erreicht den Wandfuß bequem über eine Gravel Road, die zu einem Schigebiet auf der Gipfelfläche führt. Auch der Ben Lomond besteht aus kletterfreundlichem Dolorit. Die Kletterwege sind in der Regel lange, gleichmäßige Risse in jeder denkbaren Breite. In der NO-Seite gibts den Weg "90m, 35mm" (VI+). Die Riss wurde offenbar korrekt mit der Schieblehre gemessen. 35mm sind am Einstieg zu wenig für kräftige Hände, am Ausstieg passen die Hände wegen der Abschürfungen dann etwas besser.

Ben Lomond - Jacobs Ladder

Freycinet Peninsula
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Auf dieser Halbinsel gibt es eine Reihe von Steilküsten, an deren Granit man hervorragend klettern kann. Colin Gale führte uns zum Whitewater Wall und wir kletterten zusammen Apline Dyke (V-, 60m). Dieser Weg ist gekennzeichnet durch eine schräg ansteigende weiße Quarzader. Viel Luft, griffiger Fels, grandiose Umgebung - Herz, was willst du mehr ?

Whitewater Wall-Apline Dyke    Whitewater Wall-Apline Dyke

Maria Island
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Auf Maria Island gibt es die Felsgruppe "Bishop and Clerk". Wir wissen nicht, ob an diesen hohen Türmen geklettert wird. Colin konnte es uns nicht sagen, sein Urlaub war schon zu Ende gegangen. In unserem Übersichtsführer (*) werden die Felsen nicht erwähnt. Die langen Talwege versprechen ein großes Abenteuer, sie sind offensichtlich sehr ernste Unternehmungen. Wir beschieden uns mit einer leichten Kletterei, die auf das Massiv oberhalb der Türme führt.

Mari Island - Bishop

Tasman Peninsula
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     Wenn wir noch einmal nach Tasmanien reisen sollten, dann wegen dieser Halbinsel Tasman. Tasman hat drei Kaps : Cape Hauy, Cape Pillar und Cape Raoul. Sie sind alle drei schwer zu erreichen, zumindest auf dem Landweg. Zum Cape Pillar und zum Cape Raoul läuft man einen ganzen Tag durch dichten Wald, zum Cape Hauy nur 2 Stunden. Deshalb haben wir uns fürs erste das Cape Hauy ausgesucht, auch deshalb, weil dort der sagenhafte Totem Pole steht. Natürlich ist uns klar, dass wir ohne Colin keine Chance haben, den Totem Pole zu besteigen. Aber wir wollen ihn wenigstens sehen.
     Ich hoffe, dass die Bilder von Totem Pole und seinem großen Nachbarn Candlestick ein wenig von dem gewaltigen Eindruck wiedergeben, den diese beiden wellenumtosten Türme auf uns gemacht haben. Am Totem Pole hängen die Trauben für uns zu hoch, er ist mit IX- eingestuft und damit undenkbar. Aber auf den Candlestick führt eine VI, die müsste zu packen sein. Aber nur, falls es gelingt, den 8 Meter breiten Wasserkanal mit seiner meist sehr starker Strömung schwimmend zu überwinden. Jedenfalls wäre die Besteigung des Candlestick ein gewaltiges Abenteuer, welches allein schon eine erneute Reise nach Tasmanien rechtfertigen würde - glaube ich.

Cape Hauy von Norden    Cape Hauy    Totem Pole von oben    Totem Pole    Candlestick    mein Turm    Cape Pillar von Norden    Cape Pillar von Süden    Klettergebiet Mt.Brown    Cape Raoul


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Für die einzelnen Klettergebiete sind im australischen Buchhandel spezielle Kletterführer erhältlich. Sie sind aber nicht ganz billig und für den "durchreisenden" Kletterer reicht eigentlich der Übersichtsführer

(*)    "OZ Rock: Rock Climber's Guide to Australien Crags".

Dieser Führer liefert auf 224 Seiten komprimierte Informationen zu vielen Klettergebieten Australiens einschließlich Tasmanien. Angeblich ist inzwischen ein neuer, besserer Übersichtsführer herausgekommen, den ich aber noch nicht gesehen habe.
Eine mehr visuelle Einstimmung in das australische Klettern erhält man durch den Bildband

(**)   Simon Carter: "Rock Climbing in Australia"
         (ISBN 1 86436 340 1).

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