Zum Tode von Karlheinz Bardoux
24.9.38 – 27.1.2011
 







 

Karlheinz Bardoux, unser Karli, starb unerwartet am 27.1.2011. Er war ein Mann, den es immer in die Welt hinaus zog. Kindheit und Jugend verbrachte er in Zittau, wo er sich im Gebirge einen Namen als Kletterer und Erstbegeher machte. Erinnert sei hier nur an die Südostkante am südlichen Uhustein. Später kam er nach Dresden und kletterte intensiv im Elbsandsteingebirge, wo er sich mit dem Zittauer Weg am Taufstein ein Denkmal setzte. Sein Traum wurden die exotischen, spektakulären Berge der Welt. Sobald das nach 1989 möglich wurde, unternahm er mit seiner Frau Karin und Freunden Fahrten in die verschiedensten Länder. Er nahm z.B. als Nachsteiger von Herbert Richter an der Erstbegehung der Ostwand am Litleidtinden in Nordnorwegen teil. In Tasmanien war er sogar zweimal, um dort einen schweren Gipfel zu bezwingen. Dieses Unternehmen ist ein Beispiel für eine seiner Stärken, die Organisation. Er mobilisierte in diesem Fall von Deutschland aus eine Seilschaft leistungsstarker, australischer Kletterer, mit denen er sein großes Ziel in Angriff nahm. Dass der Versuch dann wegen schlechten Wetters unterbleiben musste, trug er mit Fassung.

Auch bei anderen Gelegenheiten profitierten wir von seinem Organisationstalent und seiner Kontaktfreude. Wie es ihm im Jahr 2007 gelang, unsere verregnete Klubfahrt nach Norwegen zu retten, werden wir nie vergessen. Bei der Ankunft regnete es so stark, dass Zelten unmöglich war und alle Hütten waren deswegen ausgebucht. Wir wissen bis heute nicht, wie Karli, des Englischen nur begrenzt mächtig, ein voll eingerichtetes Einfamilienhaus zu Zeltpreisen auftrieb, aber es rettete uns den Urlaub. Eine Woche später schaffte er bei konstantem Regen das gleiche Kunststück in einem anderen norwegischen Tal!

Eine weitere seiner Stärken waren Erzählungen und Berichte über seine Unternehmungen. Alles wurde mit dem charakteristischen Oberlausitzer rollenden RL und einem Augenzwinkern vorgetragen. Man wusste bei Karli nie, ob man gerade Fakten zu Gehör bekam oder auf den Arm genommen wurde. Dabei blieb er immer bescheiden, seine Erzählungen hatten nie ihn selbst zum Mittelpunkt.

 

 
Er war ein guter Freund, der uns sehr fehlen wird.

Die Mitglieder von KV Lokomotive 1951 (KVL51)